Historie
Besitzverhältnisse
Im Jahre 1873 erwarb der Bankier Lazarus Maas das Anwesen E 3,16 und ließ hier von den beiden Mannheimer Architekten Christof Huber und Georg Riede eine Privatbank erbauen. Der Eigentümer bezog das erste Obergeschoß, das er mit einem ungewöhnlich hohen Qualitätsanspruch als Wohnung einrichtete. Doch schon 20 Jahre später ging das Bankinstitut Maas in Konkurs.
Im Jahre 1895 erwarb die Pfälzer Bank in Ludwigshafen das Gebäude aus der anwaltlich verwalteten Konkursmasse. Lazarus Maas starb noch im selben Jahre; seine Witwe verzog nach C 7, 7b. Der Mannheimer Architekt Victor Lindner baute das Bankgebäude für den neuen Eigentümer um. Das erste Obergeschoß, die herrschaftliche Repräsentationsetage, bezog nun der Bankdirektor Joseph Schayer; darüber wohnte der Frauenarzt Dr. Fischer.
Infolge der Geschäftsentwicklung erfolgte 1900 ein zweiter Umbau, wozu ein Teil eines Nachbargrundstücks dazu erworben wurde. Der Anbau beherbergte ein zweites Treppenhaus, einen Kommissions-Sitzungssaal sowie die Dienerwohnung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg sind die Gebrüder Haldy, welche die Räumlichkeiten als Büro ihres Kohlenhandels nutzten, als Eigentümer verzeichnet. In Zeiten der Wohnungsnot, unmittelbar nach dem Krieg ist das Gebäude mit 15 Mietparteien belegt.
Mitte der sechziger Jahre erwarb die Stadt Mannheim das Anwesen und richtet hier zehn Jahre später die Fachhochschule für Gestaltung ein, die das Wohn- und Geschäftshaus bis Ende des neunziger Jahre belegt.
Mit der Veräußerung des Gebäudes an die Aschbacher GdbR im Jahre 2001 wird eine erneute Umwidmung zu Büroflächen durchgeführt. Als Mieter konnten die ASTRA Gruppe und die ADVANCE Finanzplanung (Allianz Gruppe) gefunden werden. Weitere Mieter als Bürogemeinschaft im 2. OG waren ab 01.01.2004 Vogel Immobilien und Rechtsanwalt Dr. Martini (Fachanwalt für Insolvenzrecht) ab 01.06.2004. Es folgten weitere Vermietungen u.a. Debeka Krankenversicherung, Branchbob GmbH und HerHealth.
Erscheinungsbild
Das Äußere des dreigeschossigen Gebäudes wurde durch die Umbauten des 19. Jahrhunderts zunächst nicht berührt, jedoch sind in der Nachkriegszeit sowohl die steinernen Baluster der Balkone durch einfache Geländer, als auch die ehemaligen Flügelfenster durch eine reduzierte Form ersetzt worden. Auch die ursprüngliche Girlanden-Fries-Zone unterhalb des Dachgesimses ist nicht mehr vorhanden.
Das ehemalige Bankhaus hat den Zweiten Weltkrieg auch im Innern ohne nennenswerte bauliche Schäden überstanden. Im gesamten Gebäude haben sich wertvolle Stukkaturen das 19. Jahrhunderts erhalten. Besonders reichhaltige und künstlerisch sehr hochwertige Stukkaturen an Wänden und Decken finden sich im ersten Obergeschoß, dem sogenannten „piano nobile“. Zur historischen Ausstattung zählen auch Parkettböden, Wandspiegel, Kamine und Kassettenflügeltüren.